Medien und Museen

Museen faszinieren mich seit jeher. Die Geschichten aus meiner Kindheit, die bei Familienfeiern zum Besten gegeben werden: Wie ich in diesem  Museum oder jener Ausstellung verloren ging, weil ich mir sehr viel mehr Zeit nahm, alle Dinge zu betrachten als alle anderen.

Ich erinnere mich noch immer an die Maske des Schamanen in der Afrikaabteilung im Stuttgarter Lindenmuseum, auch wenn ich sie jahrelang nicht sah: Bei jedem Besuch in diesem Museum war dies meine erste Anlaufstelle. Faszination gemischt mit leichtem Grusel.

Ein verregneter Wienurlaub mit meiner Tante: jeden Tag ein anderes Museum, viele Stunden Zeit für jedes einzelne.

‘Neue Medien’ sind aus vielen Museen nicht mehr wegzudenken: Audioguides, Mediastationen mit Hintergrundinformationen, Videoschnipseln. Interaktive Möglichkeiten: Dem Zuschauer tiefere Einblicke ermöglichen, die Ausstellungsobjekte mehrdimensional erfahrbar machen, z.B. auch in ihrer historischen Dimension.

Im Stadtmuseum in Thessaloniki, im der Bereich zur regionalen Küche: der Raum eingerichtet wie ein einfaches Restaurant. In die Tische eingelassen Bildschirme, darauf zu sehen ist die Zubereitung von regionalen Speisen. Am Ende wird das Gericht angerichtet, ein Wein oder Tsipouro dazu eingegossen, alles in Aufsicht gefilmt, so dass es der Betrachtenden sozusagen serviert wird.

Aber auch andere, ‘ältere’ Medien, haben seit jeher einen Bezug zum Museum, finden in ihm Verwendung –  angefangen etwa bei den Informationstexten zu ausgestellten Objekten, Schildchen neben diesen zur Anzeige von Material, historischer Abstammung, usw. Der Katalog zur Ausstellung lässt sich als die Übertragung des musealen Inhalts in ein anderes Medium, in Buchform, betrachten.

Und auch das Museum selbst lässt sich als Medium zu verstehen.Als Speichermedium,  als Medium der Unterhaltung ebenso wie als eines der Information. Eine spezifische räumliche Anordnung zur Vermittlung von Inhalten an den Zuschauer.

Mit all diesen Überlegungen beschäftigt sich dieses Blog. Es versteht sich als Sammelstätte von Impressionen und als Logbuch über besuchte Museen und der dort vorgefundenen medialen Mittel genau so wie als Plattform des generellen Nachdenkens über das Zusammenspiel von Medien und Museen.

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